SC Wiedenbrück Sponsorenabend bei Küchen Schmidt

Ohne Moos nix los

Fußball: Beim SC Wiedenbrück wird weiter fleißig am Etat für die neue Saison gebastelt. 3C-Gruppe bleibt Unterstützer des Regionalligisten.

Rheda-Wiedenbrück Die kulinarischen Leckereien standen längst griffbereit auf den Tischen, doch auch für die rund 60 erschienenen Sponsoren des SC Wiedenbrück galt beim Zusammentreffen am Donnerstagabend bei Küchen Schmidt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Moderator Ralf Bosse dehnte die Gespräche mit den Vereinsprotagonisten nach dem Geschmack der meisten Gäste doch ein wenig zu sehr aus und nahm dabei wenig Rücksicht auf die knurrenden Mägen.

Die ganz großen Happen wurden den Anwesenden in der rund dreistündigen Veranstaltung, immerhin mit Imbiss-Pause, zudem auch nicht hingeworfen. Vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht blieb, nach dem zur Jahreswende bekanntgegebenen Rückzug des Hauptsponsors 3C-Gruppe um den langjährigen Mäzen Burckhard Kramer, vieles im Unklaren. Ob und in welchem Umfang das fehlende Drittel im Eine-Million-Euro-Etat des Fußball-Regionallisten kompensiert werden kann, wurde nicht genauer thematisiert. Im Verein, so verspricht Vorstandsmitglied Dr. Michael Reinker, werde weiterhin jeder Stein umgedreht. „Trotzdem wird es schwer und es ist auch keine Sache, die in drei, vier Wochen erledigt ist. Wir waren in der Regionalliga immer ein kleiner Fisch, jetzt werden wir ein noch kleinerer Fisch sein“, sagt Dr. Reinker. „Der SC Wiedenbrück hat sich aber immer den Herausforderungen gestellt“, ergänzt Vorstandsmitglied Dominik Jansen.

Der SC Wiedenbrück hat sich aber immer den Herausforderungen gestellt

Immerhin hat der Sportliche Leiter Oliver Zech mittlerweile eine finanzielle Grundlage, die es ihm ermöglicht, nun konkret in die Verhandlungen einzusteigen. Spät, in der Regel beginnen diese Gespräche bereits im November/Dezember, aber auch noch nicht zu spät. „Allerdings könnte es für uns ein wenig teurer werden“, sagt Oliver Zech. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. „Denn ohne Moos nix los“, weiß auch Trainer Daniel Brinkmann, der „den Finger in die Wunde“ legt. „Machen wir so weiter, dann wird es keinen Regionalliga-Fußball mehr in Wiedenbrück geben“, macht der Coach deutlich.

Für die neue Saison stehen beim SCW 14 Spieler unter Vertrag. Darunter langjährige Säulen und Leistungsträger wie Marcel Hölscher, Saban Kaptan, Tim Geller, Jan-Lukas Liehr, Niklas Szeleschus oder Emre Aydinel. Priorität genießen derzeit die Verhandlungen mit den Offensivkräften Manfredas Ruzgis und Phillip Aboagye sowie dem Innenverteidiger-Duo Tim Böhmer und Maik Amedick. Sicher ist, dass der vom VfL Bochum ausgeliehene und mit einem Profivertrag ausgestattete Mats Pannewig im Sommer wieder zum Bundesligisten zurückkehren wird.

Es steht also noch viel Arbeit bevor. Doch diese „Arbeitermentalität“ stehe auch ein Stückweit für die Identität der Mannschaft und des Vereins, so Daniel Brinkmann. „Wir sind nahbar und zu Nullkommanull abgehoben. Man sollte nicht darüber heulen, was man nicht hat, sondern stolz auf das sein, was man hat“, sagt der SCW-Trainer, der die „überragende Mentalität“ der Mannschaft lobt und „brutal glücklich“ ist, Trainer dieses Teams zu sein. „Wir kommen aus einer unglaublich komplizierten Situation. Es ist nicht selbstverständlich, auf eine Hiobsbotschaft so zu reagieren“, hebt der 38-Jährige die sportliche Entwicklung seit der Bekanntgabe des 3C-Rückzugs hervor, die aus dem Regionalliga-Abstiegskandidaten SC Wiedenbrück ein Rückrunden-Topteam machte.

Herzliche Grüße
Ihr Team von Küchen Schmidt

Foto: Daniel Bremehr Text: Dirk Heidemann